29.08.1897 |
Paul Robert Gustav wird in Pferdsfeld / Bad Kreuznach als zweiter von drei Söhnen des Pfarrers Gustav-Adolf Schneider (1858-1926) und Elisabeth geb. Schnorr (1863-1914) geboren |
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29.09.1897 |
Haustaufe wegen der kranken Mutter; Besuch der Volksschule in Pferdsfeld; zusätzl. Unterricht vom Vater; |
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Frühjahr 1910 |
Umzug nach Hochelheim (heute OT in Hüttenberg) bei Wetzlar |
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ab Mai 1910 |
Besuch des humanistischen Landgraf-Ludwig-Gymnasiums in Gießen |
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31.03.1912 |
Konfirmation durch den Vater |
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12.09.1914 |
Tod der Mutter |
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29.06.1915 |
Kriegsreifeprüfung (Notabitur) in Gießen, weil er sich als Kriegsfreiwilliger gemeldet hatte; kurze Ausbildung im Sanitätsdienst; eingesetzt als Kriegsfreiwilliger bei den Dragonern |
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19.01.1916 -05.03.1916 |
Soldat in Rußland: Verwundung in der rechten Beckengegend (die Kugel bleibt bis zu seinem Tod im Körper); Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz Zweiter Klasse |
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Oktober 1916 -Nov. 1918 |
Soldat in Frankreich: u.a. Stellungskämpfe vor Verdun und bei Reims; Abwehrschlacht in Flandern; entlassen als Leutnant der Reserve |
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10.02.1919 - 31.07.1919 |
Beginn des Studiums der Theologie: zwei Semester in Gießen (Zwischensemester und Sommersemester) |
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01.10.1919 - Dez. 1919 |
Marburg (Zwischensemester; Ablegen eines offiziellen Turnlehrerexamens) |
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Frühj. 1920 | Einsatz Marburger Studenten in Thüringen zur Niederschlagung linksradikaler Aufstände, die infolge des rechtsradikalen Kapp-Putsches ausgebrochen waren. Bei der Ankunft in Eisenach war dort der Kapp-Putsch niedergeschlagen. | ||
1920 | Sommersemester in Tübingen (er wohnt bei der Pfarrfamilie Dieterich in Weilheim bei Tübingen) | ||
1920 - 1922 | Studium in Marburg | ||
06.04.1922 | 1.Theologisches Examen in Koblenz (vor Vertretern der Kirchenleitung) | ||
08.05.1922 - 15.08.1922 |
Arbeit am Hochofen in der Herrmannshütte in Dortmund-Hörde |
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22.10.1922 | Verlobung mit Margarete Dieterich in Weilheim bei Tübingen | ||
01.11.1922 -29.10.1923 | Predigerseminar Soest | ||
29.10.1923 | 2.Theologisches Examens in Koblenz | ||
01.11.1923 - 15.09.1924 |
Tätigkeit bei der Stadtmission in Berlin; Mitarbeiter in der frei tätigen sozialen Missionsgruppe von Erich Schnepel | ||
ab 15.09.1924 | persönliche Hilfe bei seinem Vater in Hochelheim und Dornholzhausen | ||
30.01.1925 | Ordination in Hochelheim | ||
01.02.1925 - 25.08.1925 |
Hilfsprediger in Essen-Altstadt bei Pfarrer Johannes Plath | ||
12.01.1926 | Tod des Vaters; Paul Schneider wird zu seinem Nachfolger gewählt | ||
01.02.1926 - 01.08.1926 |
Hilfsprediger in Rotthausen bei Essen | ||
12.08.1926 |
Hochzeit mit Margarete Dieterich in Weilheim bei Tübingen; Trauung durch ihren Vater, Pfarrer Karl Dieterich; zwischen 1927 und 1937 werden dem Ehepaar sechs Kinder geboren | ||
04.09.1926 | Amtseinführung in seine 1. Pfarrstelle Hochelheim mit Dornholzhausen | ||
1929 | Gründung der Frauenhilfe | ||
08.10.1933 | öffentliche Erklärung Schneiders gegen Stabschef Röhm; erste Anzeige gegen Paul Schneider |
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11.10.1933 - 21.10.1933 |
erste Beurlaubung vom Amt auf Betreiben der NSDAP Wetzlar | ||
Dez. 1933 | Unstimmigkeiten mit dem Presbyterium (Gemeindekirchenrat) wegen überholter kirchlicher Traditionen | ||
28.01.1934 | letzte Predigt in Hochelheim; danach Predigtverbot; zweite Beurlaubung vom Dienst auf Betreiben der NSDAP |
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19.02.1934 | Erhalt des Versetzungsschreibens nach Dickenschied und Womrath / Hunsrück durch das Konsistorium der Evang.Kirche im Rheinland | ||
25.04.1934 | Umzug nach Dickenschied | ||
08.05.1934 | Amtseinführung in Womrath | ||
12.06.1934 | schwerer Zusammenstoß mit dem Kreisleiter der NSDAP bei der Beerdigung eines Hitlerjungen in Gemünden | ||
13.06.1934 -20.06.1934 | 1. Verhaftung als Folge dieser Beerdigung in Simmern (zuständige Kreisstadt); seine Gemeinden erreichen seine Freilassung aus der Haft | ||
16.03.1935 -19.03.1935 | 2. Verhaftung im Zusammenhang mit der Verlesung der „Kundgebung der Altpreußischen Bekenntnissynode“; Arrestzelle im benachbarten Kirchberg; in seiner Abwesenheit Hausdurchsuchung | ||
29.03.1936 | Paul Schneider und Frau gehen nicht zur Wahl; Schmierereien am Haus | ||
31.05.1937 -24.07.1937 | 3.Verhaftung im Zusammenhang mit einem beabsichtigten Kirchen-Bußzucht-Verfahren der Kirchgemeinde gegen einen Lehrer; „Schutzhaft“ im Gestapo-Gefängnis in Koblenz; Ausweisung aus dem Rheinland, Pfarrer Schneider wird nach Wiesbaden (Hessen-Nassau) gebracht und freigelassen | ||
25.07.1937 | Trotz Verbot Rückkehr in seine Gemeinden und Feier von Gottesdiensten in Dickenschied und Womrath | ||
27.07.1937 - 28.08.1937 |
Erholungszeit in Baden-Baden, um die Entscheidung des Bruderrates der Bekennenden Kirche abzuwarten, ob er die Ausweisung anerkennen solle oder nicht | ||
28.08.1937 - 01.10.1937 |
Urlaubsvertretung in Eschbach/Usingen für befreundeten Pfarrer Emil Weber; dort gleich von Behörden ausfindig gemacht | ||
02.10.1937 | Paul Schneider kehrt auf Bitten seines Presbyteriums in seine Gemeinden zurück | ||
03.10.1937 | 4. Verhaftung nach Erntedank-Gottesdienst in Dickenschied auf dem Weg zum Abend-Erntedank-Gottesdienst nach Womrath; eine Nacht im Gefängnis in Kirchberg | ||
04.10.1937 | Überstellung ins Gestapo-Gefängnis nach Koblenz; nach wenigen Tagen verlegt ins Polizeigefängnis | ||
26./27.11.1937 | Überführung in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar; Paul Schneider ist Häftling 2491 in Block 22 | ||
20.04.1938 | Weigerung, beim Fahnenappell zu Hitlers Geburtstag die Mütze abzunehmen; dies ist Anlaß für seine Einzelhaft im Arrestzellenbau ("Bunker"); dort ist er besonders dem sadistischen „Bunkerchef“, SS-Aufseher Martin Sommer, ausgeliefert | ||
28.08.1938 | Erstes „Predigen“ aus dem Zellenfenster heraus zu den auf dem Appellplatz stehenden Häftlingen; von da an in unregelmäßigen Abständen Rufen von Bibelsprüchen, Trostworten, Ermutigungen an die Mitgefangenen sowie Anklage gegen die SS-Männer trotz ständiger grausamer Misshandlungen durch SS-Aufseher Martin Sommer und andere; Eintreten für jüdische Häftlinge bes. Nov.1938 | ||
18.07.1939 | Tötung durch den Lagerarzt Dr. Erwin Ding mit einer Überdosis Strophanthin | ||
19.07.1939 | Frau Schneider kommt aufgrund einer Benachrichtigung vom Tod ihres Mannes zum KZ Buchenwald, darf ihren aufgebahrten Mann sehen und ihn im versiegelten Sarg mitnehmen | ||
21.07.1939 | Beerdigung auf dem Friedhof in Dickenschied unter großer Beteiligung seiner Gemeinden, der katholischen Gemeinde, der Pfarrerschaft des Hunsrücks und der „Bekennenden Kirche“ aus ganz Deutschland | ||
01.09.1939 | Beginn 2. Weltkrieg | ||
Lebenslauf in Daten