1904    Margarete („Gretel“) Dieterich wird am 8.1. als zehntes Kind des Pfarrerehepaars

            Karl Dieterich und Marie geb. Rüdiger in Wildberg im Schwarzwald geboren; Taufe 7.2.

 

1913    Umzug; Karl Dieterich wird Pfarrer in Weilheim/Tübingen

            Besuch des Lyzeums in Tübingen bis zur Mittleren Reife (10.Klasse)

 

1916    Die Brüder Ernst und Wilhelm fallen in Frankreich

 

1918    Konfirmation, Denkspruch Matth. 5,16 „Lasset euer Licht leuchten...“

 

1920    Der Theologiestudent Paul Schneider wohnt im Sommersemester im Weilheimer Pfarrhaus

 

1922    Verlobung mit Paul Schneider in Weilheim

 

1926    Hochzeit in Weilheim (12.8.), Spruch: Ruth 1,16 „Wo du hingehst...“

            Einzug ins Pfarrhaus in Hochelheim; Paul Schneider wird in Nachfolge

            seines verstorbenen Vaters Pfarrer für die Gemeinden Hochelheim und

            Dornholzhausen im Kreis Wetzlar

 

1927    Geburt des ersten Sohnes Dieterich, genannt Dieter am 20.4.

 

1929    Geburt der Tochter Eva Maria, genannt Evmarie am 1.9.

            Gründung der Frauenhilfe

 

1930    Geburt des zweiten Sohnes Paul Hermann am 6.12.

 

1933    Geburt des dritten Sohnes Gerhard am 8.2.

            Öffentliche Erklärung Paul Schneiders gegen SA-Stabschef Röhm, darauf Anzeige

            und zeitweilige Beurlaubung vom Amt auf Betreiben der NSDAP Wetzlar (Oktober)

 

1934    Letzte Predigt in Hochelheim (28.1.); erneute Beurlaubung und Versetzung auf die

            Pfarrstelle Dickenschied/Womrath im Hunsrück; Umzug nach Dickenschied (25.4.)

            Zusammenstoß Paul Schneiders mit dem Kreisleiter der NSDAP bei der

            Beerdigung eines Mitglieds der Hitlerjugend in Gemünden.

            Daraufhin erste Haftzeit in Simmern vom 13. bis 20. Juni

 

1935    Geburt des vierten Sohnes Karl Adolf am 17.1.

            Zweite Haftzeit in Kirchberg vom 16. bis 19. März

 

1937    Geburt des fünften Sohnes Ernst Wilhelm am 13.5.

            Dritte Verhaftung (31.5.) und „Schutzhaft“ in Koblenz

            Ausweisung aus der Rheinprovinz (24.7.); Aufenthalt in Baden Baden

            und Eschbach/Usingen z.T. mit Familie; Rückkehr in die Gemeinden auf Bitten des

            Presbyteriums (2.10.); Erntedankgottesdienst in Dickenschied; auf dem Weg zum

            Gottesdienst in Womrath vierte Verhaftung (3.10.); Polizeigefängnis in Koblenz

            (bis 27.11.); nach erneuter Ablehnung der Ausweisung und letztem Wiedersehen

            mit Gretel Überstellung Paul Schneiders ins KZ Buchenwald (27.11.), Häftling 2491

 

1938    Paul Schneider ab April bis zum Tod in Einzelhaft im Arrestzellenbau; lange Postsperre

 

1939    Tötung Schneiders im Lazarettbau durch Überdosis Strophanthin (18.7.)

            Abholen des Leichnams in Buchenwald durch Margarete Schneider

            Überführung des versiegelten Sarges nach Dickenschied am 19.7.

            und Beerdigung in Dickenschied am 21.7.

 

1940    Umzug nach Wuppertal-Elberfeld in ein durch Freunde aus der Bekennenden

            Kirche zur Versorgung der Familie angekauftes Haus (25.4.)

 

1943    Haus brennt durch Luftkrieg ab; im September Umzug nach Tübingen zur Mutter,

            die Ende November stirbt.

 

1945    Wohnung muss für die französische Besatzungsmacht geräumt werden;

            Aufteilung der Familie in Notquartiere, bis ihr als Opfer des Faschismus

            gegen Jahresende eine Wohnung zugewiesen wird.

 

1946    Mitaufbau der kirchl. Frauenarbeit und des Müttergenesungswerks

            in Württemberg (bis 1959), Rüstzeiten für Landfrauen (bis 1964)

 

1951/2  Mit Erhard Eppler Gründungsmitglied der Gesamtdeutschen Volkspartei (GVP)

 

1953    „Der Prediger von Buchenwald“ erscheint, von ihr zusammengestellt und geschrieben

 

1954    Anlässlich des Kirchentags in Leipzig erstmalig Besuch in Buchenwald

 

1958    Teilnahme an der Einweihung der Gedenkstätte Buchenwald

 

1959    Bau des „Häusle“ in Dickenschied für künftige Sommeraufenthalte

            Wohnung in Tübingen wird bis 1964 beibehalten.

 

1960    Familientreffen in Tübingen mit dem 1955 in die USA ausgewanderten Sohn

            Paul Hermann; im Anschluss daran unverschuldeter tödlicher Unfall der Söhne

            Dieter und Gerhard; schwere Verletzungen von Karl Adolf (18.4.)

 

1964    Aufgabe der Wohnung in Tübingen, Winteraufenthalte bei der Tochter Evmarie in

            Stuttgart-Botnang (bis 1967)

 

1967    Duisburg; dann Mülheim/Ruhr zur Betreuung der Enkelin Susanne wegen

            Berufstätigkeit ihrer verwitweten Mutter Ilse (bis 1977), im Sommer in Dickenschied (bis 9/2001)

 

1983    Winteraufenthalte in Liederbach am Taunus bei ihrer Tochter Evmarie (bis 2001)

 

1997    Gründung der Pfarrer-Paul-Schneider-Gesellschaft in Weimar, Margarete Schneider

            nimmt teil (11.5.).

            Pflege in Liederbach; ab September 2002 im Pflegeheim in Schwalbach/Taunus

 

2002    Fast neunundneunzigjährig stirbt Margarete Schneider am 27.12.2002 in Schwalbach

 

2003    Beisetzung an der Seite ihres Mannes in Dickenschied (4.1.)

 

 

Anerkennungen:

 

Ehrenmedaille des VVN, Bund der Antifaschisten (1987)

Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Dickenschied anlässlich des 90. Geburtstags (1994)

Ehrenmitgliedschaft der Pfarrer-Paul-Schneider-Gesellschaft (1997)

Brenz-Medaille in Silber der evangelischen Landeskirche Württemberg (1999)

Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (2000)